Hallo ihr Lieben! Schon zu Beginn des Jahres hatte ich mir vorgenommen, mehr in Richtung Mixed Media zu gehen und es scheint, als würde sich mein „guter Vorsatz“ bewahrheiten. In meiner großen Sammelkiste tummeln sich noch einige Boxen, entweder selbst gemacht oder als Schnäppchen vom Tedi. Eine davon hat jetzt endlich ihren großen Auftritt. Hier ist meine dekorative Aufbewahrungsbox, die sich perfekt zur Lagerung von Stiften, Kleinteilen oder Stempelabdrücken eignet. Die Box ist meine Inspiration für das Kreativ Gewinnspiel mit der Bastel-Vorgabe „Gesso & Gold“:
Vom schlichten Rohling zur Mixed Media Box – so habe ich meine Aufbewahrungsbox Schritt für Schritt verschönert
Beginnen wir bei der Box im Rohzustand. Wie eingangs geschrieben, habe ich die Pappestücke zu einer Box zusammengesetzt. Dafür habe ich neben meinem Lieblingskleber auch Matte Medium und Butterbrotpapier verwendet. Das Butterbrotpapier dient als Verstärkung. Es wird einfach nur mit dem Serviettenkleber aufgeklebt und hält dann super gut.
Die erste Amtshandlung bei solchen Projekten ist normalerweise, dass man eine Schicht Gesso aufbringt. Allerdings wollte ich meine frisch gekaufte Crackle Paste von Stamperia (€) ausprobieren, und so habe ich die Paste mit dem Palettenmesser an allen Seiten und auf dem Deckel aufgetragen:
Kleine Merkhilfe: Je größer die späteren Risse sein sollen, desto dicker muss die Paste aufgetragen werden. Ich war etwas sparsam, somit haben sich nur kleine bis mittlere Risse gebildet. Naja, nächstes Mal wird es besser.
Nun habe ich – um etwas mehr Struktur zu schaffen – eine Doily zerschnitten und in den Ecken aufgeklebt. Während der Trocknung habe ich die Teile für die Dekoration vorbereitet, sprich: mit schwarzem Gesso bestrichen.
Bevor nun die Box mit Gesso für den nächsten Farbauftrag vorbereitet wurde, habe ich mit meiner neuen Stencil von Stamperia etwas Strukturpaste aufgetragen. Die hier verwendete Light Paste gibt es zwar nicht mehr, eine günstige Alternative (€) tut es jedoch genauso.
Nachdem alles getrocknet war, konnte ich die Box nun endlich mit schwarzem Gesso übermalen und sie so für die weiteren Arbeitsschritte vorbereiten.
Nun wurden alle Deko-Teile wie Chipboards, Stanzteile und in Moulds gegossene Sterne, Lämpchen oder Zahnräder auf der Box befestigt. Dafür habe ich meinen Allzeit-Lieblingskleber für schwere Teile verwendet: 3D Matte Gel von Prima Marketing (Finnabair).
Der spannendste Teil: Der Farbauftrag
Zuerst habe ich mit weißem Gesso und einem weichen, trockenen Pinsel (€) die Strukturen herausgearbeitet. Dazu nimmt man ein wenig Gesso auf, tupft es am besten auf einem Tuch ab und fährt dann mit dem Pinsel (ohne Druck!) ganz leicht über die Strukturen. Das macht man so lange, bis man meint, dass es gut aussieht.
Diese Technik wird auch „Dry Brush Technique“ genannt, da der Pinsel absolut trocken sein muss. So kann es dann aussehen:
Nun habe ich etwas mehr Farbe ins Spiel gebracht. Begonnen habe ich mit „Jade“ Impasto Paint (Acrylfarbe, matt) von Prima Marketing. Da die Farbe in der Tube sehr pastös ist, habe ich sie einfach mit ein wenig Wasser verdünnt.
Danach habe ich die starke Leuchtkraft ein wenig abgeschwächt, indem ich den vorherigen Farbauftrag mit ultramatter Kreidefarbe (Chalk Paste) – ebenfalls von Prima – teilweise übermalt habe. Das Ergebnis finde ich klasse:
Nun konnten die Strukturen weiter herausgearbeitet werden. Mit Hilfe eines weichen Pinsels (ich benutze immer solche Lidschattenpinsel (€) ) habe ich die goldene Farbe „Ginger Magic“ von den Art Alchemy Sparks aufgetragen. Die Farbe wirkt im Glas zwar orange, wird aber beim Auftrag zu einem Goldton. Wenn man sie mit etwas Wasser verdünnt, dann teilt sich die Farbe plötzlich in einen rosa und in einen puren Goldanteil (damit habe ich die späteren Sprenkel gemacht). Total klasse!
Nachdem nun der Deckel und die Seitenteile begoldet wurden, konnte ich mich an die sogenannten „Focal Elements“ (Hauptmotive, Blickfang) machen. Dafür habe ich die Silikon Gießform (Mould) von Finnabair „Mecha Moth“ verwendet. Die gegossenen Teile wurden mit schwarzem Gesso eingefärbt.
Die kleine Motte habe ich einfach mit ein wenig „Ginger Magic“ Acrylfarbe an den Flügelrändern bestrichen. Auf die Mitte habe ich etwas von der Impasto Paint Acrylfarbe aufgetragen, was mir gut gefällt.
Die große Motte musste ich ein paar Male übermalen, bis sie mir gefiel. Dank Gesso ist das zum Glück kein Problem und so startete ich mit einem Rotton, der viel zu intensiv war. Komischerweise gefiel mir der Ton plötzlich, nachdem ich noch einmal Gesso (schwarz) aufgetragen hatte. Ein dunkles Rotbraun war das Ergebnis.
Ein paar Runden Farbe und Gesso später, hatte ich endlich ein vorzeigbares Hauptmotiv in der Hand bzw. auf dem Deckel meiner DIY Aufbewahrungsbox:
Habe ich euch schon gesagt, dass ich ganz begeistert von der Lunar Paste bin? Man kann sie aufstreichen, auftupfen, mit ihr auf dem Papier herumwischen oder sie wie hier als eine Art Wachsfinish verwenden. Kleiner Spoiler: Mein nächster Beitrag zeigt noch ein bisschen mehr Lunar Paste.
Zum Abschluss habe ich noch etwas Wax in der Farbe „Aged Brass“ in den Ecken aufgetragen. So harmoniert die Farbe der großen Motte besser mit dem Rest der Box.
Ein paar Sprenkel mit der oben genannten „Ginger Magic“ Acrylfarbe kamen als Finish noch dazu und dann war die Box endlich fertig.
Und hier ist das gute Stück noch einmal in der Seitenansicht. Man erkennt sehr gut die Strukturen der Crackle Paste. Auch hier gefallen mir die goldenen Akzente:
Fazit
Was sich jetzt wahrscheinlich wie ein komplizierter Roman mit 3000 Seiten gelesen hat, dauerte in Wirklichkeit nur einen Abend. Die Dekoration ist sparsam und nicht so, wie man es aus diversen Videos von anderen Künstlern kennt. Mir gefällt das Geradlinige, eine Dekoration ohne zu viele Ebenen. Und es ist ja auch nur eine Pappschachtel mit einem Klappdeckel, das sollte man nicht vergessen.
Ich werde sie nun für ein paar Pinsel oder Stifte verwenden und Freude damit haben. Im Innenteil habe ich übrigens nur einen Rest Designpapier in Holzoptik angebracht. Mir reicht das vollkommen, ich möchte ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Dass das Gesso am „Scharnier“ noch nicht trocken war, sieht man auch sehr gut. 🙂
Sollte ich weitere Schachteln verzieren wollen (und das möchte ich unbedingt!), dann würde ich eher auf Exemplare aus Holz ausweichen, da diese sich durch Gesso und Farben nicht so verziehen. Tja, man lernt eben immer wieder etwas dazu.
Für heute sage ich aber vielen herzlichen Dank für euren Besuch. Habt einen tollen Sonntag und
bleibt kreativ, Heike.
Liebe Heike, ich bin hin und weg – einfach toll! Und ich freue mich sehr, dass Du uns bei der Entstehung mitgenommen hast. Leider wird es wohl für mich etwas teuer, denn einige deiner verwendeten Materialien fehlen mir noch. Ich geh shoppen…. Dir wünsche ich schöne Ostern und eine kreative Zeit!
LG Ingrid
Liebe Ingrid, das kenne ich auch – sehen und haben wollen. 🙂 Ich bin ganz begeistert und freue mich über deinen schönen Kommentar. Dir ebenfalls schöne Ostern und erholsame Feiertage! LG Heike
Also bei mir würdest Du mit Sicherheit für dieses Schmuckstück einen Schönheitspreis gewinnen.. Ich durfte es ja im Vorfeld schon mal angucken. Mir gefällt sie echt gut, man erkennt wieder Deinen Stil, schon farblich gesehen.
Ich werde mich mit Sicherheit an einer simpleren Variante versuchen, Dank Deiner genauen Tipps kann ich ja jetzt nochmals „nachschlagen“, wie was funktioniert. Danke dafür.
LG die hippe