Einen kreativen Gruß schicke ich euch ins Basteluniversum! Heute schneiden wir uns eine Scheibe vom Glück ab, denn wir reden über Papierschneider zum Basteln. Diese sind für unser Hobby unverzichtbar und ermöglichen im besten Fall präzise Schnitte mit exakten Winkeln und sauberen Schnittkanten.

Papierschneider gibt es von ganz vielen Herstellern und in unterschiedlichen Ausführungen – als Hebelschneider, Rollenschneider oder mit wechselbaren Klingen. Um ein wenig Ordnung ins Gedanken-Chaos zu bringen, stelle ich euch in diesem Leitfaden

  • die verschiedenen Typen von Papierschneidern zum Basteln vor
  • erläutere ihre Vor- und Nachteile
  • gebe Kaufempfehlungen für bestimmte Modelle  
  • beantworte Fragen zu unterschiedlichen Einsatzzwecken01

Mit diesen Informationen solltet ihr euren persönlichen Favoriten für eure Anforderungen finden.

Papierschneider:  Typen und Unterschiede

Hebelschneider

Der Hebelschneider ist ein Klassiker unter den Papierschneidern und wird wegen seiner Präzision und Einfachheit geschätzt. Er funktioniert nach dem Hebelprinzip: Durch das Herunterdrücken eines Hebels wird die Klinge auf das Papier gedrückt, um einen sauberen Schnitt zu erzeugen.

IDEAL 1135 Hebelschneider zum Basteln mit Papier

Schnittqualität: Hebelschneider ermöglichen dank stabiler und festsitzender Schneideklingen sehr präzise Schnitte. Die Klinge ist oft selbstschärfend, somit hat man meist ein Leben lang Freude mit ihnen und braucht nie wieder Ersatz. So bleibt mehr Geld für Stempel und Stempelzubehör übrig, jawoll!

Flexibilität:  Hebelschneider haben eine feste Klinge, deshalb sind keine unterschiedlichen Schnitte wie z.B. Perforationen möglich.

Papierstärken: Hebelschneider schneiden alles – vom Taschentuch bis hin zum dickeren Papierstapel oder Pappe. Gute Modelle schneiden problemlos eine Papierstärke von 2 mm, wodurch sie sich ideal zum Basteln mit Papier eignen.

Langlebigkeit: Hebelschneider sind in der Regel robust und halten ein Bastelleben lang, da sie für den regelmäßigen Gebrauch ausgelegt sind.

Größe und Verstaubarkeit: Kleine Hebelschneider sind natürlich leicht und einfach verstaubar, bei den großen Modellen ist das schon schwieriger. Da man sie nicht wie Rollenschneider an die Wand hängen kann, braucht man einen festen Platz für sie.

Rollenschneider

Der Rollenschneider, auch als Rotary Cutter bekannt, verwendet eine rotierende Klinge, die über das Papier rollt, um es zu zerschneiden. Diese Art von Papierschneider ist besonders beliebt bei Scrapbookern und Bastlern, die präzise und glatte Schnitte in Verbindung mit Kompaktheit bevorzugen.

Rollenschneider
Die Klinge befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse und wird auf einer Schiene geführt. (Bildquelle: Pixabay / Bru-nO)

Schnittqualität: Rollenschneider erzeugen einwandfreie, glatte Schnittkanten.

Flexibilität: Bei einigen Rollenschneidern können die Klingen bei Bedarf ausgetauscht werden. Damit bieten sie die Möglichkeit, verschiedene Schnittmuster wie Perforationen oder Wellenlinien zu erstellen, was bei Hebelschneidern nicht möglich ist. (Ausnahme: Tim Holtz Deckle Cutter (€) )

Papierstärken: Rollenschneider können vom ganz dünnen Butterbrotpapier bis hin zum dickeren Cardstock alles schneiden. Gute Modelle schneiden sogar Papierstärken bis 2 mm, dadurch finde ich sie ebenfalls perfekt zum Basteln mit Papier geeignet.

Langlebigkeit: Rollenschneider sind in der Regel robust und halten jahrelang. Bei Bedarf kann die Klinge ersetzt werden.

Größe und Verstaubarkeit: Selbst große Rollenschneider sind kompakter (flacher) als vergleichbare Hebelschneider, deshalb eignen sie sich gut für kleinere Basteltische.

Papierschneider mit wechselbarer Klinge

Ein Papierschneider mit wechselbarer Klinge ist eine weitere Option zum Basteln mit Papier. Diese Modelle sind oft als günstige All-in-One-Lösungen verfügbar und können sowohl zum Schneiden als auch zum Falzen verwendet werden.

Papierschneider mit wechselbarer Klinge

Schnittqualität: Einwandfreie, glatte Schnittkanten erreicht man nur mit frischen Klingen. Bei regelmäßiger Benutzung (besonders mit schweren Papieren) werden diese schnell stumpf und hinterlassen Fransen an der Schnittkante.

Flexibilität: Diese Modelle können oft sowohl zum Schneiden als auch zum Falzen verwendet werden, wodurch sie eine perfekte Wahl für einfache Bastelprojekte sind. So spart man sich ggf. ein Falzbrett.

Papierstärken: Alle Modelle schneiden Papiere bis ca. 450g. Damit eignen sich diese Papierschneider für einfachere Bastelprojekte.

Langlebigkeit: Abgesehen von den Klingen sind alle Modelle trotz des leichten Gewichts und dem Plastikmaterial sehr langlebig. Wenn man sie nicht herunterfallen lässt, halten sie ewig.

Größe und Verstaubarkeit: Papierschneider mit wechselbarer Klinge sind sehr leicht und flach und passen daher gut in Schubladen oder in Zwischenräume wie z.B. zwischen Rollcontainer und Schreibtischplatte. Durch den ausklappbaren Arm sind sie sehr kompakt und bieten trotzdem die Möglichkeit, 12″ Cardstock zu schneiden.

Meine Empfehlungen für Papierschneider zum Basteln mit Papier

Nun konntet ihr eine erste Analyse vornehmen und die unterschiedlichen Typen mit ihren Eigenschaften kennenlernen. Deshalb möchte ich euch nun ein paar gute Papierschneider vorstellen. Meine Empfehlungen basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Alle vorgestellten Papierschneider habe oder hatte ich in meinem Besitz.

Kaufempfehlungen für Hebelschneider

Fiskars Hebelschneider A5Der Kleine

Fiskars Papierschneider / Hebelschneider A5 zum Basteln mit Papier
Der kleine von Fiskars ist nun schon fast 8 Jahre alt, schneidet jedoch wie am ersten Tag.

Dieser kleine Kerl ist wirklich mini, denn mit seinem kompakten Format kann er immer auf dem Basteltisch stehen. Er passt aber auch gut in die Schublade oder ins Bastelregal. Wenn du wenig Platz hast oder öfter unterwegs bist, ist er die richtige Wahl – pack ihn ein und los geht’s!

Ich benutze ihn hauptsächlich, um Mattungen und Designpapiere für meine Karten, Verpackungen und Mini Alben zuzuschneiden. Nach fast 8 Jahren regelmäßiger Benutzung funktioniert er noch immer wie am ersten Tag. Somit hat er sich für mich schon mindestens 5 x rentiert und ich kann dir den kleinen Fiskars mit bestem Gewissen empfehlen.

In diesem Beitrag stelle ich dir den Fiskars A5 Hebelschneider noch ausführlicher mit allen Vor- und Nachteilen vor: Papierschneider zum Basteln – Fiskars Hebelschneider

IDEAL 1135Der Name ist Programm

 

IDEAL 1135 Hebelschneider zum Basteln mit Papier
Hebelschneider IDEAL 1135 zum Basteln mit Papier.

Der IDEAL 1135 ist nun schon seit vielen Jahren in meinem Besitz und aufgrund seiner Größe der Riese am Basteltisch. Alles besteht aus Metall und ist sehr hochwertig gearbeitet. Mit seinem Gewicht von 4,5 kg ist er zwar nicht leicht, aber dafür sehr robust. Die Schnittlänge beträgt 35 cm.

An der Anschlagschiene unten findet man die Maßeinteilung in cm und Inch. Die Auflagefläche hat genau 12″, dadurch braucht man keinen Arm ausklappen. Und: Sie ist immer noch – nach knapp 15 Jahren – einwandfrei ablesbar. Das kenne ich auch ganz anders.

Tonpapier, Graupappe bis 2 mm und sogar Küchenrolle – alles wird bis heute perfekt geschnitten. Kein Ausfransen, keine ungeraden Schnitte – und selbst Ersatzteile sind noch immer zu haben. Ich kann dir diesen Hebelschneider wirklich empfehlen.

Eine detaillierte Vorstellung meines IDEAL 1135 habe ich in diesem Beitrag verfasst: IDEAL 1135 – Hebelschneider zum Basteln mit Papier

Kaufempfehlungen für Rollenschneider

Dahle 507 – Ein Klassiker

Bildquelle: Pixabay / Bru-nO

Die (Der?) Dahle 507 ist perfekt für „normale“ Projekte. Soll heißen: Karten, Verpackungen und alles, was keine besonderen Papierstärken (Pappe) erfordert. Die Klinge gleitet problemlos durch Cardstock, Designpapier und dünne (!) Pappe (bis 0,8 mm). Die Vorteile gegenüber dem Fiskars und dem Modell mit wechselbarer Klinge liegen eindeutig in der Schnittlänge von 32 cm (Fiskars 22 cm) sowie in der sauberen Ausführung der Schnitte. Die Klinge bleibt dauerhaft scharf und muss nicht gewechselt werden.

Für mich ist die Dahle der beste Kompromiss zwischen einem großen Hebelschneider und einem Modell mit wechselbarer Klinge. Für dieses Model könnt ihr weitere Klingen kaufen, um damit Wellenschnitte oder Perforationen zu schneiden.

Nachteil: Es gibt keinen ausklappbaren Arm und die Markierungen gehen nur bis 15,2 cm (6″), breitere Maße müsste man vorher anzeichnen. Trotzdem eignet sich dieser Rollenschneider prima zum Karten basteln.

Falls dich der schmale Schneidetisch stört und du lieber ein Modell mit vollen 12″ Auflagefläche hättest, dann empfehle ich dir das nächstgrößere Modell. Die Dahle 550 hat einen wunderbar großen Schneidetisch mit Zentimeter und Inch – Einteilung. Die Schnitthöhe beträgt hier – wie bei der IDEAL 1135 – ganze 2 mm und das zu einem günstigeren Preis.

Ich habe die Dahle an meine Mutter verschenkt, weil sie für meine Einsatzzwecke „weder Fisch noch Fleisch“ ist. Sie ist nicht so klein und kompakt, dass sie dauerhaft auf dem Basteltisch stehen kann, andererseits kann sie keine Pappe schneiden. Meine Mutter schneidet seit Jahren ausgedruckte Fotos damit zu, bisher gibt es keine Beschwerden.

Keine Kaufempfehlung für Papierschneider mit wechselbarer Klinge

Papierschneider mit wechselbarer Klinge
Im Gegensatz zum Rollen- oder Hebelschneider fehlt der Klinge das Gegenmesser, deshalb schärft sie sich nicht selbst und wird schnell stumpf.

Ich kann an dieser Stelle keine Kaufempfehlung aussprechen. Ja, es gibt Ersatzklingen für alle möglichen Modelle, aber:

  • Sobald die Klinge stumpf wird, sind die Schnitte ausgefranst, was für Frust und Ärger sorgt.
  • Generell sind die Rückseiten der Schnitte nicht glatt, sondern eher kantig, ähnlich wie die Rückseite beim Ausstanzen mit der BigShot.
  • Je dicker das Papier, desto schneller werden die Klingen stumpf, daher ist so ein Modell meiner Meinung nach nicht für den regelmäßigen Einsatz geeignet.
  • Durch den Kauf von Ersatzklingen gebt ihr über die Zeit mehr Geld aus, als wenn ihr euch gleich einen vernünftigen Papierschneider gekauft hättet.

Ich selbst besitze zwar einen Fiskars Sure Cut, benutze ihn jedoch aus den oben genannten Gründen so selten, dass ich ihn aus dem Bastelreich verbannt habe. Da halte ich mich lieber an mein Motto:

Eine gute Investition tut einmal weh, aber sie bereitet dir jahrelang Freude.

Zwischenfazit

Ich komme mit meinem IDEAL 1135 und meinem kleinen Fiskars Hebelschneider wunderbar zurecht. Der Große schneidet mir (auf dem Esstisch) sämtliche Papiere, Folien und Pappen zurecht, während der Mini für alle kleineren Zuschnitte auf dem Basteltisch zuständig ist. Den großen Hebelschneider verstaue ich bei Nichtgebrauch in einem Fach des Kallax-Regals.

Momentan sehe ich keine Notwendigkeit, mir ein weiteres Modell zuzulegen, auch wenn ich ab und zu mit diesem (€) oder jenem (€) liebäugele. 🙂

Kaufempfehlungen nach Einsatzweck (FAQ)

Beleuchten wir noch verschiedene Fragen und Einsatzzwecke. Man muss sich schließlich kein Monstrum an Hebelschneider kaufen, wenn man nur ein paar Fotos zuschneiden möchte. Hier sind meine Empfehlungen nach Einsatzzweck:

Das ist eine gute Frage. Durch die Pressung geht ja immer ein bisschen Platz bzw. ein Stück vom Sichtfeld verloren, aber es gibt auch dafür eine Lösung: Die Dahle 562 besitzt einen zweiten Schneidetisch, der einfach gegenüber des Messers an den "normalen" Hebelschneider angesetzt wird. So kann man beliebig dünne Streifen schneiden.

Das Gerät ist relativ teuer, aber wenn man wirklich sehr viele schmale Streifen schneiden muss, ist es sein Geld wert. Von einer Bastelbekannten habe ich nur Gutes darüber gehört. Hier bekommst du das gute Stück (€).

Hier ist meiner Meinung nach definitiv ein Hebelschneider angesagt. Dieser schneidet Fotos dauerhaft präzise zu. Da eigentlich alle Hebelschneider selbstschärfend sind, reicht der kleine Fiskars (€) für Fotos bis 13 x 18 cm völlig aus. Für Fotos in A4 empfehle ich diesen Hebelschneider (€). und für 10×15 cm Fotos wäre sogar dieser Mini-Hebelschneider(€) einen Blick wert.

Hier würde ich zwischen einem Hebelschneider, z.B. IDEAL 1133 (€) oder dem Rollenschneider von Dahle (€) wählen. Beide sind recht kompakt und haben eine prima Qualität. Die Art des Schneidens würde ich an den persönlichen Vorlieben festmachen und mich dementsprechend entscheiden.

Es kommt darauf an, wie dick der Schaumstoff bzw. Moosgummi ist. Wenn er beim Hebelschneider durch die Pressung passt, dann wäre ich für die Fraktion Hebelschneider.  Moosgummi können Hebel- und Rollenschneider gleich gut schneiden.

Hier würde ich immer zum Hebelschneider greifen. Je nachdem, wie stark die Pappen sind, empfehle ich folgende Modelle:

Da bin ich etwas überfragt, da Stoffe nicht zu meinem Bastelmaterialien gehören. Stoffe würde ich mit einer Rollklinge und Lineal zuschneiden. Dünne Stoffe sollten mit einem Hebelschneider kein Problem sein. Ich habe bereits Organza damit gekürzt und auch Küchenrolle geschnitten.

Laminierfolien, Alufolie und dergleichen schneidet mein IDEAL 1135 ohne Probleme.

Ja, die Rollenschneider von Dahle (€) kannst du getrost an die Wand hängen. Allerdings musst du diese an der Rollschiene aufhängen, weshalb ich dir größere Haken empfehle. Diese Wandhaken (€) können gleichzeitig als Aufhängung oder Abstellboard dienen.

Oh, lasst mich mal überlegen. Ich habe mit meinem IDEAL 1135 bisher

  • Papier (von ganz dünn bis richtig dick)
  • Pappe (bis 2 mm)
  • Stoffe (Organza, Aida Stoff)
  • Küchenrolle, Servietten
  • Moosgummi
  • Platzsets (diese geflochtenen aus Kunststoff)
  • Laminierfolie
  • Tyvek und Efalin (siehe FAQ)
  • Aufkleber

geschnitten. Es hat ihm nicht geschadet. Ob das bei einem Rollenschneider genauso gut funktioniert, weiß ich nicht.

Schlusswort

Puh, das war ein ziemlich langer Beitrag, aber so ein wichtiges Thema muss schließlich von allen Seiten beleuchtet werden, nicht wahr? Ob ihr es glaubt oder nicht: Jetzt, beim Schreiben des Beitrags kommt bei mir der Wunsch nach einem neuen Papierschneider auf. 🙂 Ich würde so gerne den Dahle 550 (€) ausprobieren, einfach aus Spaß an der Freude. Hach, er sieht so wunderschön und praktisch aus! *lach*

Ganz abgesehen von meinen „Habenwollen“ Gedanken hoffe ich natürlich, dass ihr mit diesem Beitrag alle Informationen erhalten habt, die gesucht habt. Gerade im höheren Preisbereich sollten Investitionen gut überlegt sein, damit ihr lange Freude daran habt. Welcher Papierschneider also letztendlich der Beste für euch ist, das dürft ihr nun gerne selbst entscheiden.

Und nun wird wieder gebastelt. In diesem Sinne: Macht es gut, bastelt was Schönes und falls ihr noch eine ganz spezielle Fragen zum Thema Papierschneider habt, dann schreibt mir einfach eine kurze Mail.

Bis dahin – bleibt kreativ,
Heike.

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