Verpackt und zugeklebt! Dieser Beitrag dreht sich ausnahmsweise mal nicht um Karten oder andere Basteleien, sondern um das Drumherum. Als leidenschaftliche kreative Köpfe gestalten wir die unterschiedlichsten Glückwunschkarten: klein, groß, quadratisch… da ist es doch ziemlich praktisch, wenn man sich die passenden Briefumschläge aus hübschem Papier in jeder gewünschten Größe selber basteln kann.
In diesem Beitrag möchte ich dir nicht die Verwendung des Envelope Punch Boards zeigen, sondern insbesondere, wie du andere Umschlagformen wie z.B. einen Münzumschlag herstellst und auch dessen Größe berechnest. Nicht immer möchte man z.B. eine spitze Klappe als Verschluss haben oder generell einen klassischen Umschlag.
Tipp: Neben einem „normalen“ Briefumschlag mit gerader Verschlussklappe habe ich weiter unten auch eine Anleitung für einen Münzumschlag zum Download für dich.
Also: Aufgepasst und mitgemacht – los geht´s!
Was du brauchst – Material und Werkzeug
Für die verschiedenen Umschlagarten benötigst du
- Papier (eine Grammatur von 100 – 180g ist perfekt)
- optional: Vellum (Transparentpapier)
- Falzbrett, z.B. dieses (€)
- Schere und Kleber
- optional: Eckenabrunder (€)
Briefumschläge basteln – so geht´s!
Umschläge mit gerader Verschlusslasche basteln
Mit dem normalen Falzbrett bastelst du in den meisten Fällen Umschläge mit gerader Verschlussklappe. Hier ist es wichtig, dass du zu deiner Kartengröße die Klappen an der Rückseite sowie die seitlichen Klebelaschen dazu addierst. Generell würde ich Umschläge für Karten immer im Querformat basteln, da du sonst auf Papier zurückgreifen musst, das größer als A4 ist.
Berechnungsbeispiel
Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob es eine generelle Formel gibt, mit deren Hilfe du die Maße für deinen Briefumschlag berechnen kannst. Oh ja, die gibt es tatsächlich. Ich erkläre es dir an einem Beispiel:
Wir gehen von einem Kartenmaß: 10 x 15 cm –> Umschlagmaß: Höhe 10.5 x Breite 15.5 cm aus.
Umschlaggröße berechnen
- Höhe: 2 x 10.5 cm + 2cm für den Verschluss = 23 cm ( oder 9 Inch)
- Breite: 1 x 15,5 cm + 2 cm für die Klebelaschen links und rechts (je 1 cm) = 17.5 cm (6 7/8 Inch)
Umschlagmaße: Allgemeingültige Formel: 2 x Höhe + 2 cm und 1 x Breite + 2 cm
Schauen wir uns das nun in der Praxis an:
Tipp: Die Falzlinien findest du leichter, wenn du die Karte auf das Papier legst.
Zuerst falzen wir auf der langen Seite bei 3″ und 7 1/4 (bei 7,6 und 19,5 cm):
Auf der kurzen Seite falzen wir jeweils links und rechts bei 3/8 bzw. 1 cm.:
Nun wird der Rohling zugeschnitten wie hier im Bild zu sehen:
Der Umschlag sieht am Ende besser aus, wenn du die Ecken abrundest. Falls das Papier nicht ganz in den Eckenabrunder passt, knicke die Seitenteile um:
Drehe den Rohling um und bringe an den Innenseiten starkes Klebeband an, wie hier zu sehen:
Ziehe die Trägerfolie ab und falte die Seite mit dem Klebeband nach oben, um den Umschlag auf einer Seite zu schließen:Ergebnis: Meine Karte in 10 x 15 cm passt perfekt hinein. Die Verschlusslasche wird später geschlossen.
Herzlichen Glückwunsch – der erste Umschlag ist fertig! Als Belohnung darfst du dir jetzt die Infografik herunterladen:
Der erste Umschlag ist damit fertig. Jetzt zeige ich dir eine weitere Möglichkeit:
So bastelst du einen Münzumschlag
Diese Form des Briefumschlags gefällt mir persönlich am besten, weil es einfach mal etwas anderes ist und der Zuschnitt nicht so genau sein muss. Generell werden Münzumschläge immer im Hochformat gebastelt.
Auch hier gibt es eine einfache Formel zur Berechnung:
Für die Breite benötigt man das Maß der Karte x 2 + 1 cm für die Klebelasche. Wenn wir unser obiges Beispiel wieder heranziehen (Umschlaggröße B x H = 10,5 x 15,5 cm), dann bedeutet das, dass wir ein Stück Papier mit 22 cm Breite benötigen.
Die Höhe berechnest du wie folgt: Das Maß des gewünschten Umschlaghöhe (15,5 cm) + die Höhe geteilt durch 3. Für unseren Umschlag heißt das, wir benötigen das Papier in ca. 20 cm Höhe (du musst nicht auf den Millimeter genau rechnen, runde einfach auf volle Zentimeter auf). Das Papier für einen Münzumschlag in 10,5 x 15,5 cm hat also ein Maß von 22 x 20 cm.
Merke: Münzumschlag = 2x Breite + 1 cm und 1 x Höhe + Höhe:3 .
Und so sieht das Ganze in der Praxis aus:
Das Papier in 20 x 22 cm mit der langen Seite auf das Falzbrett legen und bei knapp 1/3 der Breite falzen. Mit Hilfe des Lineals bestimmst du dann ganz einfach, wo die zweite Falzlinie ist.
Dann drehst du das Papier um 90° und falzt die untere Verschlusslasche bei ca. 2 cm. Das Lineal zeigt dir, wo du die Falz für die Verschlussklappe setzen musst.
Nun schneidest du das Papier zu. Beachte, dass du bei der schmalen Lasche bis kurz über die Falzlinie schneidest, sonst behindern sich die Laschen gegenseitig beim Schließen:
Zum Schluss sollte dein Rohling so aussehen:
Auch hier habe ich die Ecken wieder abgerundet und dabei die Laschen eingeklappt:
Nun klebst du zuerst die langen Seiten übereinander. Anschließend verschließt du das untere (schmale) Ende:
Herzlichen Glückwunsch – dein Münzumschlag ist fertig! Auch hier darfst du dir gerne die Infografik herunterladen:
Fazit
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag beim Basteln deiner eigenen Briefumschläge helfen. Wie du siehst, benötigt man nicht unbedingt ein Envelope Punch Board. Ein Falzbrett und eine kurze Formel reichen vollkommen aus, um auf die Schnelle eine Verpackung für deine Glückwunschkarte zu basteln.
Mir gefallen Briefumschläge mit gerader Verschlussklappe generell besser, sie sehen meiner Meinung nach einfach edler aus als die 08/15 Standardware. Letztendlich ist – wie immer – alles eine Frage des Geschmacks. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn du dir die beiden Formeln für Brief- und Münzumschlag zu Gemüte führst und sie als hilfreich bewertest. Schreib mir doch mal, ob alles geklappt hat!
Wenn du an weiteren Verpackungsideen interessiert bist, dann schau doch mal in diese beiden Beiträge:
Und damit schließe ich für heute und wünsche dir einen schönen Tag. Mach´s gut und bis bald mal wieder!
Also Du hast echt Einfälle.. Ich bin jedes Mal auf’s Neue begeistert.
Danke für die Anleitungen. Und ich habe den Begriff „Münzumschlag“ auch noch nie in so einem Zusammenhang gehört. Dachte eher an so eine Münzhülle, die Du uns vorstellst..
LG die hippe
Hallo liebe Heike!
Eine tolle, detailreiche Anleitung! Ich muß auch öfter selbst Umschläge machen, weil meine Kartenformate einfach nicht in einen Standardumschlag passen…. 😉
Daß man diese spezielle Form „Münzumschlag“ nennt, wußte ich aber auch noch nicht. Woher kommt das? Weißt du das?
Danke für deine wieder sehr hilfreiche Inspiration!
Hab einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße vom HirschEngelchen
Anka